Vo2023 Helmut Wilshaus Günter Pesch 1948r 75 Jahren lief Günter Pesch 10,4 Sekunden (Autor: Gunter Hünerhoff)
Foto: 1948 Helmut Wilshaus und Gunter Pesch
In der großen Leichtathletik-Zeit der Hammer Spiel Vereinigung (HSV) gab es zahlreiche erfolgreiche Sprinter.
Der erfolgste bis heute war Günter Pesch, dessen Stadtrekord von 10,4 Sekunden neute am 8. August seinen 75. Jahrestag begeht.
Die ersten sportlichen Erfolge gab es für „Eppo“ Pesch in den Kriegsjahren 1940 und 1941 als er für den Gau Wartheland im Weitsprung und über 100 m startete. Während der Gefangenschaft in Kanada lernte er eifrig die englische Sprache. Das kam ihm später zugute als er auf der Zeche Radbod Direktionssekretär wurde.
Nach der Rückkehr nach Hamm gab es um Pesch ein Tauziehen um den hochtalentierten Sprinter zwischen Hermann Fuhrmann (HSV) und Willi Grundmann (ESV), das dann schließlich von Fuhrmann gewonnen wurde. Am 7. August 1946 startete der 24-Jährige erstmals auf dem alten HSV-Platz an der Ostenallee (heute Wohngebiet) natürlich auf Asche und gewann in 10,7 Sekunden. Das war für die damaligen Verhältnisse eine Spitzenleistung, der er in Wuppertal wiederholte.
Am 8. August 1948 fand bei den olympischen Spielen in London der 100-m-Endlauf statt, Deutsche durften nicht teilnehmen 
und die Sprinter der brischen Zone trafen  sich zur selben Stunde beim VfL Bochum auf der Anlage an der Castroper Straße. In London gewann Harrison Dillard (USA) mit 10,3 Sekunden, Sechster wurde Donald Bally mit 10,6 Sekunden. In Bochum gewann Günter Pesch in 10,4 Sekunden mit dem heute seit 75 Jahren bestehenden Stadtrekord. Es ist müssig, darüber zu diskutieren, ob Pesch in London im Endlauf gewesen wäre. Er gewann in den Folgejahren bei deutschen Meisterschaften zweite und dritte Plätze über 100 m und ebenso mit der Sprintstaffel. Dazu kamen westfälische und westdeutsche Titel.
Pesch war maßgebend an der Konstruktion von Startblöcken beteiligt. Die Kinder spielten auf der Straße „Pesch und Kremer“.

Als für den über 30-Jährigen die sportliche Zeit zu Ende ging, wurde Pesch unter dem unvergessenen Abteilungsleiter Carl Bilz sportlicher Leiter und Trainer. Mit Ursula Greining und Elsbeth Wehr trainierte er die ersten Frauen in der Hammer Leichtathletik.
 
Mitte der 50-er Jahre wechselte Pesch zur Ballonfahrerei und fand schnell Kontakt zum Freiballonpionier Harald Eimermacher aus Münster. 1970 wurde er zum Präsidenten der deutschen Freiballonfahrer gewählt und Hamm wurde Geschäftsstelle dieser Vereinigung.
Als er im April 1985 mit dem Bundes-Verdienstkreuz ausgezeichnet wurde, war er schon gezeichnet von einer schweren
Krankheit an deren  Folgen er am 9. September mit fast 64 Jahren starb.